11.05.2023 | Nahwärme-Projekt wird konkret

Seit der ersten Veranstaltung im März 2023 hat sich viel getan. Die drei Initiatoren Stefan Mast, Michael Schuler und Stefan Tittl haben inzwischen die Egenhausen-Wärme-GmbH gegründet und einiges gearbeitet, um das Nahwärme-Projekt voranzubringen. Bürgermeister-Stellvertreter Hans Kern hob das selbstlose Engagement der drei Geschäftsführer hervor, um Egenhausen bei der Energie autark zu machen.

Foto: Gemeindeverwaltung

Bei der zweiten Informationsveranstaltung am 09.05.2023 konnten die rund 100 Interessenten nun die konkreten Entwicklungen zur Umsetzung des Nahwärmeprojekts erfahren. Die Gespräche mit der NetzeBW sind positiv verlaufen, so dass in Aussicht steht, die Nahwärmeleitungen zusammen mit dem Glasfaserkabel ab Herbst diesen Jahres verlegen zu können, berichtete Stefan Mast. Auch scheint die Finanzierung nach Gesprächen mit der Bank gesichert. Es stehe lediglich noch die Zusage über die benötigten Fördergelder aus, ohne die das Projekt nicht finanziert werden könnte.

Stille Einlagen werden gut verzinst

Stefan Mast war froh über die hohe Zahl an Rückmeldungen zu stillen Einlagen. Diese helfen natürlich bei der Finanzierung, weshalb man hier eine Grundverzinsung von mindestens 2,5 % garantieren wolle. Er drückte die Hoffnung aus, dass sich auch die Gemeinde mit einem Betrag beteilige. In jedem Fall habe die Gemeinde zugesagt, sämtliche kommunale Gebäude anzuschließen.

Mindestens fünf Gebäude in einer Straße

Stefan Tittl äußerte sich ebenfalls sehr zufrieden über die durchgeführte Fragebogen-Aktion. 45 Haushalte wollen sofort und 56 in zwei bis fünf Jahren an das neue Wärmenetz anschließen. Das Ziel der Initiatoren, in fünf Jahren eine Vollauslastung zu erreichen, werde damit noch übertroffen. Die vorgelegte Trassenplanung beruht nun auf den erfolgten Rückmeldungen. Das höchste Interesse an einem Anschluss gab es in der Sonnenreute, im Schulweg, Im Brühl und in der Gartenstraße. Diese Straßenzüge wurden daher vorrangig berücksichtigt. Stefan Tittl machte deutlich, dass eine Leitung erst wirtschaftlich wird, wenn mindestens fünf Gebäude an einem Straßenzug anschließen. Daher könnte das Netz auch später noch erweitert werden, wenn sich in einer Straße mehrere Eigentümer zu einem Anschluss entschließen. Stefan Mast war es aber wichtig zu betonen, dass spontane Anschlüsse, wenn der Bagger schon vor der Tür steht, nicht mehr möglich seien. Wer sich jetzt noch zu einem Anschluss im Zuge der kommenden Bauarbeiten entschließt, sollte dies dem Nahwärme-Team so bald wie möglich mitteilen.

Der Standort für das Heizhaus an der Silberdistelhalle wurde inzwischen verworfen und man tendiere gerade für einen Standort auf dem Wolf-Areal. Hierzu müssten jedoch noch verschiedene Gutachten gemacht werden. Michael Schuler konnte berichten, dass die Versorgung mit Hackschnitzeln aus der unmittelbaren Umgebung gesichert sei.

Im Herbst 2024 soll die Wärme kommen

Der ehrgeizige Zeitplan des Nahwärme-Teams sieht einen Baustart im Herbst diesen Jahres und die Inbetriebnahme des Kraftwerks im Herbst 2024 vor, so dass pünktlich zur Heizperiode 2024/2025 geheizt werden kann. Noch im Juni sollen die Anschlussverträge an die Interessenten gehen. Die GmbH garantiert dann die pünktliche Wärmelieferung zum Herbst 2024. Stefan Mast verdeutlichte, dass bereits Reserven für den Notbetrieb zur Verfügung stehen, selbst wenn es zu Bauverzögerungen kommen sollte.

Skyline Egenhausen