30.01.2024 | Bürgerrunde zur Nahwärme am 07.12.2023
Über 80 interessierte Zuhörer trafen sich am 07.12. in zur „Bürger runde zum Thema Nahwärme in Egenhausen“ in der Silberdistelhalle.
Der stellv. Bürgermeister Hans Kern eröffnete den Abend und hieß alle Anwesenden herzlich willkommen. Zu Beginn schilderte Stefan Tittl in einem kurzen Überblick die bisherige Entwicklung des Projekts. Bisher haben sich über 140 Bürger an der Fragebogenaktion beteiligt. Besonders stolz sind die Initiatoren über den Ende September zugegangenen Zuwendungsbescheid über die Förderung des Vorhabens durch die BAFA mit einer Summe von 1,34 Mio €. Besondere Bedeutung erlangt diese Förderung unter dem Hintergrund, dass neue bzw. noch nicht genehmigte Förderanträge für ein Wärmenetz aktuell nicht mehr bearbeitet werden. In der Folge wurden die Trassenverläufe sowie der aktuelle Stand in Sachen Ablaufplan vorgestellt.
Stefan Mast erläuterte, aus welchen Gründen eine Anpassung des Anschlusspreises von ursprünglich 3.000 € auf 4.500 € vorgenommen wurde. Ausschlaggebend hierfür sind die gestiegenen Kosten durch den Kauf des Grundstücks und das neue Konzept mit eigenem Betriebshof und Lagerhalle neben dem Kraftwerk. Einen Anreiz für die „Frühbucher“ biete die Nahwärme ab sofort an: Wer vor dem 24.12.2024 Wärme bezieht, bekommt einen Bonus von 500 € auf der ersten Wärmeabrechnung gutgeschrieben. Die Verbrauchspreise können nach dem aktuellen Stand weiterhin gehalten werden. Mast führte weiter den Ablauf einer Umstellung auf Nahwärme aus sowie die aktuelle Fördersituation. Nach seiner Hochrechnung sollte ein Abnehmer für den kompletten Anschluss an das Nahwärmenetz mit Kosten von ca. 20.000 € rechnen, worauf es aktuell 40 % Zuschuss gibt. Sollte die Bundesregierung ihr Verspechen halten, wird diese Förderung 2024 auf 55 % erhöht.
Michael Schuler schilderte den Interessierten, wie es um den neuen Standort des Heizhauses auf dem ehemaligen Wolf Areal steht. Neben ersten Planentwürfen hob er hervor, dass durch das neue Konzept mit Lagerhalle über die ½ des jährlichen Brennstoffbedarfs für den Winter bevorratet werden kann, was eine
zusätzliche Versorgungssicherheit bedeutet.
Stefan Mast brachte die Bürger auf den aktuellen Stand in Sachen Investitionskosten und Finanzierung. Das Vorhaben umfasst ein Gesamtvolumen von 4,1 Mio. €. „Für die Finanzierung des Vorhabens sind bereits 3,7 Mio. € gesichert. Nun geht es darum, die noch offene Summe beizusteuern“, so Mast. Er stellte die Lösungsmöglichkeiten vor, wie die Erhöhung der Anschlusskosten, die Suche nach einem externen Investor sowie die Möglichkeit der Erhöhung der Einlage durch die Bürger. Hier hatten sich die Investoren einen besonderen Anreiz überlegt: Statt der bisherigen, auf 5 Jahre gebundenen, Einlage wurde die Bindung auf 7 Jahre verlängert und gleichzeitig die Grundverzinsung auf 3,5 % angehoben.
Die Verlegung der Rohrleitungen wird ab März 2024 beginnen und die erste Wärme steht den Bürgern zur Heizperiode 24/25 zur Verfügung. Sollte bis dahin das Heizhaus noch nicht in Betrieb sein, so wird die Versorgung von anderen Standorten aus sichergestellt.
Nach regen Diskussionen & Wortemeldungen, besonders in den Bereichen Einlage und Bezuschussung der Hausanschlüsse nebst Übergabestationen wurden die Einlege-, Wärmeliefer- und Beteiligungsverträge mit dem Ziel einer Rückmeldung bis spätestens 31.01.2024 ausgegeben.
Im Februar wird es somit eine weitere Veranstaltung geben, an der dann der Startschuss fällt, wenn sich bis dahin genügend Einleger gefunden haben.
Bei Bratwurst, Weckle und einem Bier diskutierten die Anwesenden noch eifrig weiter.
Für Fragen kam man sich jederzeit an die Initiatoren wenden oder diese über egenhausen-waerme@web.de kontaktieren.
Nun gilt es:
Packen wir’s an: Lasst uns gemeinsam die Wärmeversorgung von Egenhausen auf regionale und nachhaltige Füße stellen, unabhängig von Politik und internationalen Lieferketten.
Stefan Mast
Michael Schuler
Stefan Tittl
