14.11.2023 | Starkregenanalyse in 24 Gemeinden im Nordschwarzwald – Egenhausen ist dabei
Starkregenereignisse werden immer häufiger. Die Gemeinde Egenhausen beteiligt sich daher an einem interkommunalen Projekt der Region Nordschwarzwald zum Starkregenrisikomanagement. Diese Studie soll Gefahrenpotenziale identifizieren und mögliche Maßnahmen liefern. Insgesamt beteiligen sich 24 Kommunen mit einer Gesamtfläche von über 1.000 Quadratkilometern aus den Landkreisen Calw, Freudenstadt und Enzkreis an diesem beispiellosen und zukunftsweisenden Projekt unter Federführung der Stadt Wildberg.
Die Betrachtung über eine so große Region hinweg bringt mehrere Vorteile. Für die Kommunen ergeben sich Synergieeffekte und die Kosten können reduziert werden, auch der Verwaltungsaufwand sinkt und das Projekt kann zentral koordiniert werden. Für die Beantragung der Fördermittel war es notwendig, dass eine Kommune den Hut auf hat, erklärt der Wildberger Stadtkämmerer Andreas Bauer. Inhaltlich macht ein Starkregenrisikomanagement für das ganze Umfeld ebenfalls Sinn, denn Wasser stört sich selten an Gemarkungsgrenzen. Die Betrachtung ist ganzheitlich für die Region, die detaillierte Ausarbeitung individuell für jede Kommune.
Der Förderbescheid des Landes Baden-Württemberg liegt nun vor und der Auftrag wurde an eine Arbeitsgemeinschaft von drei Planungsbüros Anfang November vergeben.
Wie geht es jetzt weiter?
Das Starkregenrisikomanagement umfasst drei Phasen: eine hydraulische Gefährdungsanalyse (Starkregengefahrenkarte), eine Risikoanalyse sowie ein Handlungskonzept. In Phase eins wird unter anderem eine Überflutungssimulation durchgeführt und eine Überflutungskarte für drei Szenarien (selten, außergewöhnlich und extrem) angelegt. Im Rahmen der Risikoanalyse wird das Schadenspotenzial betrachtet, woraus Risikosteckbriefe und -karten entstehen. Über mehrere Workshops werden hier die Bürger sowie Vertreter der jeweiligen Kommunen eingebunden. Aus allen gesammelten Daten entsteht schließlich ein schriftliches Handlungskonzept, inklusive Konzeption baulicher Maßnahmen sowie Alarm- und Einsatzplan. Auch hierzu sind wieder in jeder Verbundskommune Workshops mit Bürgerbeteiligung geplant. Insgesamt soll der Prozess im Sommer 2026 abgeschlossen sein.