03.05.2022 | Turbo-Internet kommt nach Egenhausen
Überall sieht man im Land Kabelbaustellen, um auch den ländlichen Raum mit schnellem Internet zu versorgen. In der Gemeinde Egenhausen wurden bereits im Jahr 2011 durch die damalige NeckarCom, heute umfirmiert in NetCom BW, die ersten Glasfaserkabel verlegt und für die meisten Haushalte eine Basisversorgung mit 30 bis 50 Mbit/s an Breitband gesorgt. Somit konnte Egenhausen bei der „weißen Flecken-Förderung“ nicht zum Zuge kommen.
Im letzten Jahr wurde vom Land nun die „graue Flecken-Förderung“ ausgeschrieben, welche Bandbreiten von mindestens 100 Mbit/s sichern soll, um dem gestiegenen Bedarf an Bandbreite nachzukommen. In diesem Zuge wurde vom Landkreis ein Markterkundungsverfahren durchgeführt, bei welchem sich für die Gemeinde Egenhausen erfreulicherweise die NetCom BW gemeldet hat, welche die Chance nutzen möchte, ihr Netz weiter auszubauen. Dadurch kommt die Gemeinde Egenhausen in den Genuss, keine eigenen Mittel für den Breitbandausbau in die Hand nehmen zu müssen. Der Breitbandmarkt funktioniert also in Egenhausen, wie es sein sollte, zumal auch die Vodafone hier etliche Haushalte bereits erschlossen hat.
Die Vertreter der NetCom BW Melanie Harti, Tim Wist und Jonas Schneider stellten ihr Unternehmen als kommunal verwurzelten Betrieb vor. Mutterkonzern ist die EnBW mit langjähriger Erfahrung bei der Kabelverlegung. Ziel der NetCom BW ist es, einen flächendeckenden Ausbau durchzuführen, damit jedes Gebäude einen eigenen Glasfaseranschluss hat. Verpflichtet hat sich das Unternehmen zum Ausbau von 424 Gebäuden (gelb umrandet) – das sind diejenigen, welche bisher nur bis zu 50 Mbit/s Bandbreite erreichen. Es sollen jedoch auch alle anderen Haushalte angeschrieben werden (blau umrandet) und bei einer Vorvermarktungsquote von mindestens 40 % auch dort ausgebaut werden. Positiv hervorzuheben ist, dass die Hausanschlüsse von der NetCom BW kostenlos verlegt werden, sofern mit dem Unternehmen ein 24-monatiger Dienstevertrag abgeschlossen wird und die Leitungslänge nicht mehr als 15 Meter beträgt.
Alle Egenhäuser haben somit nun die einmalige Chance sich kostenlos einen gigabitfähigen Internetanschluss zu sichern. Solch eine Gelegenheit hat man als Hausbesitzer nicht alle Tage, freute sich Bürgermeister Sven Holder, und appellierte dafür, sich dieses lukrative Angebot nicht entgehen zu lassen.
Einziger Wermutstropfen des Breitbandausbaus ist vielleicht, dass unsere schönen Straßen bald einem Flickenteppich gleichen werden. Jedoch sagten die Vertreter der NetCom BW zu, hier die Eingriffe so gering wie möglich zu halten. Außerdem möchte die Gemeinde Synergieeffekte nutzen und in diesem Zuge eigene Kabel erneuern, wenn Bedarf besteht, bzw. Leerrohre einbauen.